Tannhäuser

Ergänzend zu meinem Opernführer habe ich dir hier kurze Videoausschnitte aus den schönsten und buntesten Operninszenierungen zusammengestellt. Immer wenn ich einen Kommentar habe, oder dir die passende Seitenzahl im Buch nenne, dann siehst du den Text in blau. Der Text in schwarzer Schrift ist eine kurze Opernzusammenfassung. Manchmal, wenn ich es ganz wichtig finde, dann schreibe ich dir auch ein paar Operntexte.

Eine Zusammenfassung (sehr spannend trotz der Kürze). Der Film zeigt Ausschnitte aus der Inszenierung von Sasha Waltz in der Staatsoper Berlin.

Die Ouvertüre zu Richard Wagners Tannhäuser

Spannend an dieser Aufnahme der Ouvertüre ist, dass die Musik an der Konzert Orgel (4 Manuale) im Rathaus in Rochdale aufgenommen wurde. Normalerweise spielt ein ganzes Orchester diese Ouvertüre. Hier sieht und hört man, wie der Organist mit dem Namen Jonathan Scott alleine diesen wunderbaren Klangteppich zaubert.

Im Venusberg singt Tannhäuser zur Venus:
„Stets soll nur dir, nur dir mein Lied ertönen! Gesungen laut sei nur dein Preis von mir! Dein süßer Reiz ist Quelle alles Schönen, und jedes holde Wunder stammt von dir. […] und dann schlägt die Stimmung um und er singt: „nach Freiheit doch verlange ich, [,,,]drum muss aus deinem Reich ich fliehn, – O Königin, Göttin! Lass mich ziehn!„
Venus antwortet aufgebracht, aber ohne zu zögern:
„Zieh hin, Wahnsinniger, zieh hin! Verräter, sieh, nicht halt‘ ich dich! Ich geb‘ dich frei, – zieh hin! zieh hin! Was du verlangst, das sei dein Los! Hin zu den kalten Menschen flieh, […]“

=>Dies ist die Seite 113 in meinem Opernführer
(Rene Kollo as Tannhauser. Zubin Mehta conductor. Munich, 1994)

Dich, teure Halle, grüss‘ ich wieder, froh grüss‘ ich dich, geliebter Raum! In dir erwachen seine Lieder, und wecken mich aus düstrem Traum. […] singt die glückliche Elisabeth, weil Tannhäuser wieder da ist.

=>Dies ist die Seite 117 in meinem Opernführer
(Alexia Cousin: „Dich teure Halle“ Elisabeth – Tannhäuser – Wagner)

Einzug der Gäste in die Festhalle. Das Publikum für das „DSDS“ in der Wartburg singt laut im Chor:
Freudig begrüssen wir die edle Halle, wo Kunst und Frieden immer nur verweil, wo lange noch der frohe Ruf erschalle: Thüringens Fürsten, Landgraf Hermann, Heil!

=>Dies ist die Seite 117 in meinem Opernführer
(director: Werner Herzog conductor: Gustav Kuhn  Teatro di San Carlo  Naples 1998)

Liebeslied von Wolfram von Eschenbach. – Er beginnt den Gesang.

Blick‘ ich umher in diesem edlen Kreise, welch hoher Anblick macht mein Herz erglühn! […]
Da blick‘ ich auf zu einem nur der Sterne, der an dem Himmel, der mich blendet, steht: […]
in Anbetung möcht‘ ich mich opfernd üben, vergiessen froh mein letztes Herzensblut. – Ihr Edlen mögt in diesen Worten lesen, wie ich erkenn‘ der Liebe reinstes Wesen!

=>Dies ist die Seite 120 in meinem Opernführer

(Auszug aus der Generalprobe Tannhäuser 2011 Tiroler Festspiele Erl – Wolfram von Eschenbach gesungen von Michael Kupfer)

Dann grätscht Tannhäuser heißblütig vor Wolfram von Eschenbach und vermasselt alles.

Auch ich darf mich so glücklich nennen zu schaun, was, Wolfram, du geschaut!
Wer sollte nicht den Bronnen kennen? Hör, seine Tugend preis‘ ich laut! – Doch ohne Sehnsucht heiss zu fühlen ich seinem Quell nicht nahen kann: Des Durstes Brennen muss ich kühlen, getrost leg‘ ich die Lippen an. In vollen Zügen trink‘ ich Wonnen, in die kein Zagen je sich mischt: denn unversiegbar ist der Bronnen, wie mein Verlangen nie erlischt.

=>Dies ist die Seite 120 in meinem Opernführer

(Das Lied von Tannhäuser und der Streit der Sänger in einer Schallplattenaufnahme von 1942. Tannhäuser wird von Max Lorenz gesungen.)

Elisabeth stellt sich vor Tannhäuser und verteidigt ihn vor dem aufgebrachten Publikum. Sie singt zu den Rittern, dass Tannhäuser nach Rom pilgern und dort Buße tun soll um die Bloßstellung und Beleidigung, die er ihr angetan hat zu büßen.

=>Dies ist die Seite 121 in meinem Opernführer

Die Pilger, die mit Tannhäuser die Wanderung begannen, kommen nun alle zurück. Elisabeth wartet sehnend auf Tannhäuser – doch der kommt nicht. Sie trauert sehr und ruft die heilige Jungfrau an:

Allmächt’ge Jungfrau hör‘ mein Flehen. Zu dir, Gepries’ne, rufe ich! Lass‘ mich im Staub vor dir vergehen, o, nimm von dieser Erde mich!
Mach, dass ich rein und engelgleich eingehe in dein selig Reich! –
Wenn je, in tör’gem Wahn befangen, mein Herz sich abgewandt von dir – wenn je ein sündiges Verlangen, ein weltlich Sehnen keimt‘ in mir – so rang ich unter tausend Schmerzen, dass ich es töt‘ in meinem Herzen!
Doch, konnt‘ ich jeden Fehl nicht büssen, so nimm dich gnädig meiner an, dass ich mit demutsvollem Grüßen als würd’ge Magd dir nahen kann um deiner Gnaden reichste Huld nur anzufleh’n für seine Schuld!

=>Dies ist die Seite 123 in meinem Opernführer

(2012 Tiroler Festspiele Erl „Tannhäuser“ – Richard Wagner Dirigent: Gustav Kuhn Elisabeth: Nancy Weissbach Akt III – Allmächt’ge Jungfrau)

Wolfram von Eschenbach fleht den Himmel an, dass Tannhäuser doch kommen soll um Elisabeth zu retten.
Wie Todesahnung Dämm’rung deckt die Lande, umhüllt das Tal mit schwärzlichem Gewande;
der Seele, die nach jenen Höhn verlangt, vor ihrem Flug durch Nacht und Grausen bangt: –
da scheinest du, o lieblichster der Sterne, dein sanftes Licht entsendest du der Ferne;
die nächt’ge Dämmrung teilt dein lieber Strahl, und freundlich zeigst den Weg du aus dem Tal. –

O du, mein holder Abendstern,
wohl grüsst‘ ich immer dich so gern:
vom Herzen, das sie nie verriet,
grüss sie, wenn sie vorbei dir zieht,
wenn sie entschwebt dem Tal der Erden,
ein sel’ger Engel dort zu werden!

=>Dies ist die Seite 123 in meinem Opernführer

(Auszug aus der Generalprobe Tannhäuser 2011 Tiroler Festspiele Erl – Wolfram von Eschenbach gesungen von Michael Kupfer)

Auf einmal kommt Tannhäuser. Elisabeth ist schon fast als Engel im Himmel verschwunden.

Wolfram singt: Ein Engel bat für dich auf Erden – bald schwebt er segnend über dir: Elisabeth! Tannhäuser ruft ebenfalls Elisabeth
und Venus ruft, Weh! Mir verloren!

=>Dies ist die Seite 123 in meinem Opernführer

(Rene Kollo als Tannhauser. Waltraut Meier Zubin Mehta conductor. Munich, 1994)

Bei diesem Finale muss ich immer weinen, weil es soooh traurig ist. Ich habe dabei auch schon so oft auf Elisabeth geschimpft. Wie kann man denn sein Leben aufgeben – das ist ganz dumm. Es geht immer weiter und – wie der Vater von Hänsel und Gretel sagt: „Wenn die Not aufs höchste steigt, Gott der Herr die Hand euch reicht!“