Dieses Theaterstück mit vielen tollen Liedern wurde von der Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Reichenbacher nach dem Märchen der Brüder Grimm geschaffen.
Die Prinzessin ist unendlich traurig weil ihre Mutter tot ist. Sie möchte nichts mehr mit Freunden unternehmen. Die Prinzessin will nicht mehr lernen und auch nicht mehr ihrem Vater, dem König bei seinen Regierungsgeschäften helfen. Das Königreich liefert dem König zu wenig Steuern ab um das Königshaus zu finanzieren. Der König hat Schulden und kann seine Minister und die Angestellten im Schloss bald nicht mehr bezahlen. Der König ist aber über seine traurige Tochter so traurig, dass er nichts unternimmt um dies zu ändern. Er bemerkt auch nicht, wie sein Kanzler seinen Thron übernehmen will. Der Kanzler plant nämlich einen Putsch gegen den König.
Das Wort Putsch brachten die Eltern von Pauline und Tonio nach dem Theaterstück zur Sprache. Tonio, Pauline und ich überlegten, ob Putsch mit dem Wort Puschel, Rutsch, Matsch oder Muschel im Zusammenhang steht. Sie haben es uns dann so erklärt: Putsch ist ein Versuch eine Regierung zu stürzen. Das Wort Putsch sagt noch nichts über das Ergebnis aus. Ein Umsturzversuch ist meistens mit viel Gewalt verbunden. Die Mutter von Pauline und Tonio wusste dann noch, dass dieses Wort aus dem schweizerischen Deutsch kommt.
Die Idee des Stückes findet sich auch in dem Stück „Die Liebe zu den drei Orangen“, das ich Euch in meinem Buch „Bärchen erzählt Opern aus der Märchenwelt“ erzählt habe, wieder. Der Autor dieses anderen Stückes hieß Carlo Gozzi und lebte ungefähr sechzig Jahre vor den drei Brüdern Ludwig Emil (der illustrierte die Geschichten), Jacob und Wilhelm Grimm.
Der König will seine Tochter wieder Lachen sehen und ruft einen Wettbewerb aus, bei dem alle seine Untertanen teilnehmen können. Derjenige, der seine Tochter zum Lachen bringen kann, der bekommt sie zur Frau. Der Kanzler ist darüber sehr ungehalten. Er möchte nämlich die Prinzessin heiraten damit er König werden kann.
Die drei Bauernsöhne Max, Theo und der kleine Dümmling müssen viel arbeiten damit die Familie leben kann. Sie hören beim Holzhacken von dem Ausruf des Königs und die beiden großen Brüder wollen sich melden und die Prinzessin heiraten. Die Brüder stellen sich vor wie toll es ist, nicht mehr arbeiten zu müssen und immer genug Essen zu haben. Sie sind sich sicher, dass sie eine Prinzessin mit den Scherzen zum Lachen bringen können, mit denen sie die Töchter der umliegenden Bauern und die Mägde immer zum Lachen bringen. Den kleinen Bruder wollen sie nicht mitnehmen, da er immer so viele überlegt und nie lustig ist. Außerdem stellt er ständig so viele Fragen, dass er ihnen oft peinlich ist.
Ich überlege mir, ob die drei Brüder wohl die Brüder Grimm sind? Wenn die drei tatsächlich an sich selber dachten, überlege ich mir immer heimlich wer von den dreien wohl der „Dümmling“ war?
Auf einmal kommt ein Zwerg, den aber nur der kleine Dümmling hören kann. Der Zwerg hat Hunger und Dümmling gibt ihm die Brote der Brüder. Dann zeigt der Zwerg Dümmling den Weg zu einem lustigen Vogel. Das ist die goldene Gans. Dümmling verspricht dem Zwerg, dass er immer gut auf diesen Vogel aufpasst. Er bringt ihn zu seinen Brüdern, die sich sehr ärgern, dass Dümmling alle ihre Brote aufgegessen hat und er ihnen überhaupt nicht bei der schweren Arbeit hilft sondern lieber irgendwelchen Geräuschen im Wald hinterher läuft.
Die Brüder sehen die goldene Gans und vergessen ihren Ärger. Mit dem Gold der Federn dieses wertvollen Vogels können sie sich Kleider kaufen um sich für die Prinzessin schick anzuziehen. Theo und dann gleich auch Max greifen nach der Gans. Der kleine Dümmling verteidigt seine Gans und sagt, dass die Gans ihm gehört. Erst dann merken sie, dass sie alle an der Gans festhängen. Die drei Brüder müssen nun gemeinsam zu dem Wettbewerb laufen und zusammen zum König gehen. Nun kommen sie unterwegs an fröhlichen Mädchen vorbei, die ebenfalls nach der Gans greifen und kleben bleiben. Die Mädchen rufen so laut zu den Brüdern „Halt“ und „lasst uns frei“, dass der Pfarrer kommt und die Mädchen befreien will. Der Pfarrer bleibt aber auch an der lustigen Parade kleben…
Da Theo und Max unbedingt zur Prinzessin gehen wollen, sind sie auch – durch die nun noch längere Schlange – nicht aufzuhalten und so kommt die lange Personenkette endlich zur Prinzessin. Zuerst zeigen die beiden großen Brüder Theo und Max was sie so drauf haben um die Mädchen sonst immer zum Lachen zu bringen. Leider wirkt dies bei der Prinzessin überhaupt nicht. Dann kommt der kleine Dümmling und versucht zu erzählen wie es passiert ist, dass sie alle zu dieser langen Menschenkette geworden sind. Der Dümmling erzählt die Geschichte so unglücklich und ist doch so stolz auf seine goldene Gans, dass die Prinzessin sich in ihn verliebt und auf einmal glücklich lachen muss als alle hintereinander wie die Dominosteine umfallen.
Auf einmal sind alle wieder frei und können ausgelassen tanzen und singen. Sie merken erst als die Gans weg ist, dass der böse Kanzler die Gans jagen will um Geld für die Soldaten durch den Verkauf des Goldes zu bekommen. Der Kanzler verrät sich aber, indem er die beiden Brüder Theo und Max beauftragt die Gans zu fangen und zu töten. Tatsächlich finden die Brüder die Gans. Sie bringen sie aber nicht zum Kanzler sondern zu ihrem Bruder. Der ist sehr glücklich seine Gans wieder in den Armen halten zu dürfen. Nun schafft der kleine Gänsebesitzer es, mit Hilfe des nur für ihn sichtbaren Zwergs, die bösen Pläne des Kanzlers aufzudecken und das Königreich und den König zu retten.
Der Zwerg nimmt die goldene Gans von Dümmling wieder glücklich in Empfang. Der Dümmling hat bewiesen wie treu, verlässlich und unbestechlich er ist und damit hat er sich als Ehemann für die Prinzessin qualifiziert.
Das Stück war wunderbar inszeniert und dabei sehr gut vermittelt was Intrigen sind, was Arbeitsteilung nicht ist und was Brüderlichkeit ist.